Diesmal nur ein kurzer Artikel über etwas, das mir aufgefallen ist. In den USA werden jedes Jahr große Mengen Grundwasser gefördert, um die Felder für die Landwirtschaft zu bewässern. Die Mengen sind so groß, dass sie sich sogar durch eine messbare Änderung des Gravitationsfeldes der Erde nachweisen lassen.
Im Jahr 2008 waren es 43,6 Kubikkilometer, das ist fast so viel Wasser, wie im Jahresschnitt im Gebiet der ehemaligen DDR als Regen fällt. Allein durch diese Wassermenge stieg der Wasserspiegel der Ozeane im Jahr 2008 um über einen siebtel Millimeter.
Nun wird vielfach zurecht kritisiert, dass diese Form der Wasserwirtschaft nicht nachhaltig ist. Es ist absehbar, dass die Wasserreserven im Untergrund eines Tages aufgebraucht sind und die Bohrlöcher trocken fallen.
Und dann ist alles aus! Oder vielleicht doch nicht?
Es gibt mindestens eine Alternative. Egal was passiert, es ist immer genug Wasser im Ozean, dort fließt es schließlich hin. Man muss es vor der Benutzung nur entsalzen. Der Prozess der Entsaltzung ist durch die Umkehrosmose heutzutage sehr Energieeffizient geworden. Die besten Anlage können einen Kubikmeter Wasser mit weniger als zwei Kilowattstunden Strom entsalzen.
Um 43,6 Milliarden Kubikmeter Meerwasser zu entsalzen, braucht man also 87,2 Milliarden Kilowattstunden. Das Jahr hat 8760 Stunden, womit man eine elektrische Leistung von ziemlich genau 10 Millionen Kilowatt, oder 10 Gigawatt braucht.
Das ist nicht viel. Die USA hatten im Jahr 2008 einen durchschnittlichen Strombedarf von 474 Gigawatt. Würde man solche Entsalzungsanlagen hinzu nehmen, würde der Strombedarf der USA um 2% steigen.
Das geht.
Es ist nicht immer notwendig, dass eine Ressource tatsächlich nachhaltig genutzt wird, wenn es Alternativen gibt. Sicherlich sollte man die Nutzung fossilen Grundwassers nicht völlig Rücksichtslos auf Teufel komm raus betreiben, allein schon weil sie eine vorhandene Reserve sind.
Aber Angst und Panik sind nicht angebracht. Auch wenn alle Reserven verschwinden, können sie mit überschaubarem Aufwand ersetzt werden. Man könnte fossiles Wasser auch mit entsalztem Wasser oder gar umgeleitetem Flusswasser (bei hohem Wasserstand) ersetzten, indem man es in die Bohrlöcher hinein pumpt.
Die Angst vor verschwindenden Ressourcen ist alt, in den 70er Jahren wurde sie durch den Club of Rome populär. Gepaart ist diese Angst immer mit Horrorszenarien, was passieren würde, wenn eine bestimmte Ressource nicht mehr vorhanden wäre. Meistens heißt es, egal worum es geht, dass die Zivilisation wie wir sie kennen zusammenbrechen würde. Im allgemeinen ist das Unsinn. Es gibt fast überall Alternativen, nicht nur für fossiles Grundwasser.