Wie schnell kommen wir zum nächsten Stern?

Meinen letzten Blogeintrag habe ich damit beendet, dass man eine Raumsonde zum nächsten Stern, Alpha Centauri, schicken könnte. Ich möchte einmal in etwas mehr als ein paar Sätzen beschreiben, was dazu nötig wäre, was geht und was nicht.

Jeder Antrieb im Weltraum, den wir kennen, funktioniert nach dem Prinzip des Rückstoßes. Das lässt sich leicht erklären. Man nimmt ein Stück Masse und versucht es so schnell wie es geht von sich weg zu werfen, damit man in die andere Richtung fliegt. Wenn man noch nicht schnell genug fliegt, nimmt man noch ein Stück und wirft es in die gleiche Richtung und so weiter.

Ein Raketentriebwerk tut nichts anderes. Aber zur besseren Vorstellung, bleiben wir erst einmal bei einem Astronauten, der Kugeln um sich wirft, um sich vom Platz zu bewegen.

Was beeinflusst die Geschwindigkeit, mit der man in die andere Richtung fliegt?

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Lichtsekunden

Es gibt viele Möglichkeiten eine Entfernung zu messen. Die meisten Einheiten die wir auf der Erde benutzen, sind aber viel zu kurz um außerhalb davon noch für den normalen Verstand verständlich zu sein.

Zum Glück gibt es andere Einheiten, wie die “Astronomische Einheit” – die Entfernung von der Erde zur Sonne. Oder das Lichtjahr, das sich als praktische Einheit erwiesen hat, um die Entfernung zu Sternen anzugeben. Hier soll es um eine weit weniger gebräuchliche Einheit gehen, die Lichtsekunde(Ls). Wenn es nach mir ging, würde man sie viel mehr benutzen, vor allem in der Raumfahrt.

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Extremwetter und Zufall

Letztes Jahr gab es an der Elbe ein Hochwasser, das zweite schwere Hochwasser im Abstand von 11 Jahren. Darin wurde von vielen ein Beweis für die Häufung von Hochwassern oder “Extremwetterereignissen” gesehen. Ich wusste es nicht. Ich konnte es nicht beurteilen. Hinzu kam, dass ich in Statistik nie gut genug war um wirklich Vertrauen in meine Fähigkeiten zu haben. Im Nachhinein stellte sich zwar heraus, dass mein Misstrauen hier fehl am Platze war, aber ich fand einen anderen Weg, der mich mit Sicherheit zum Ziel bringen würde:

import random
Jahr=0
LetztesHochwasser=0

for Jahr in range(2000):
..Messung=random.uniform(0,1)
..if (Messung<0.01):
….print Jahr,
….print ” ” , Jahr-LetztesHochwasser
….LetztesHochwasser = Jahr

Ein kurzes Python Skript kann nachstellen, wie sich Jahrhunderthochwasser verteilen und zeigen in welchen Abständen sie auftreten. Jedes Missverständnis bei der Berechnung der Wahrscheinlichkeit, lässt sich dabei leicht aufdecken. (Die Punkte am Anfang der Zeile müssen Leerzeichen sein, sonst funktioniert das Skript nicht.)

Eines war aber klar: Ein Jahrhunderthochwasser tritt nicht alle 100 Jahre auf – dann könnten wir auf einen Kalender schauen und wissen, wann es wieder so weit ist – sondern zufällig. Es besteht in jedem Jahr eine Chance von 1%, dass ein neues Jahrhunderthochwasser auftritt, egal ob es in den Jahren davor bereits ein solches Hochwasser gab oder nicht. Man kann beliebig viele Jahre simulieren. Ich werde 3 Beispiele demonstrieren, in denen jeweils die Hochwasser aus 2000 Jahren und ihre Abstände gezeigt werden.

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Warum Klimakonferenzen scheitern müssen

Die ersten Entwürfe für die Abschlusserklärung der Klimakoneferenz von Lima wurden veröffentlicht. Kommentare gibt es reichlich, aber keines zeigt das Problem so gut, wie ein Artikel der Zeit unter der Überschrift “Keiner will auf Wohlstand verzichten”.

In der Tat, keiner will auf Wohlstand verzichten. Das ist völlig normal, denn das was ohne Wohlstand übrig bleibt, nennt man Armut. Armut war in der Geschichte der Normalzustand der meisten Menschen. Eine Gesellschaft in der Unterkunft, Bildung, gute medizinische Versorgung und ausreichend Nahrung zumindest für die Mehrzahl der Menschen gesichert sind, ist neu. Sie ist eine große Errungenschaft.

Aber die Überschrift der Zeit meint etwas ganz anderes. Es geht nicht um die Feststellung, dass niemand auf Wohlstand verzichten will, sondern um die Forderung, dass die Gesellschaft auf Wohlstand verzichten soll! Damit einher geht die ideologische Forderung, es dürfe kein weiteres Wirtschaftswachstum mehr geben.

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